HEINRICH HARRERS ERSTBESTEIGUNGEN

FASZINATION UND GIPFELRAUSCH

Noch unbestiegene Gipfel üben eine magische Anziehungskraft auf Harrer aus. Auch unter diesem Gesichtspunkt wählt er seine Reiseziele aus.

" Ich war immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen. Hatte ich ein Ziel erreicht, dann war da schon ein neues, das ich mit ganzer Kraft und vollem Ehrgeiz verfolgte." Heinrich Harrer

  • Juli 1938 Erstdurchsteigung der Eiger-Nordwand zusammen mit Andreas Heckmair, Fritz Kasparek und Ludwig Vörg. Schweiz, 3.967m
  • 1953 Erstbesteigung des Ausangate zusammen mit Jürgen Wellenkamp, Fritz März und Heinz Steinmetz. Peru, 6.384m
  • Juni 1954 Erstbesteigung des Mount Drum zusammen mit Keith Hart und George Schaller. Alaska, 3.661m
  • Juni 1954 Erstbesteigung des Mount Deborah zusammen mit Fred Beckey und Henry Meybohm. Alaska 3.761m
  • Juli 1954 Erstbesteigung des Mount Hunter zusammen mit Fred Beckey und Henry Meybohm. Alaska, 4.442m

"First Ascent of Mt. Drum. On June 4, 1954, the bush pilot, Herb Haley, flew Keith Hart from Chitna to a little meadow,southwest of Mt. Drum (12,002 feet), a place which Keith knew from a previous unsuccessful attempt on the mountain. George Schaller and I werepicked up by the pilot at Copper Center and flown, in only ten minutes flying time, to the same meadow. On the same day we packed for about seven hours across the tundra of the foothills. The next day, after traversing a large glacier, we followed a ridge to about 6000 feet, where we camped. On June 6th we ascended snow and ice on the left of the ridge to a big snowfield at about 8,500 feet, where we made our final camp. On the following day, after traversing about 100 yards to the right, we kept straight up through knee-deep snow to the summit. The crevasses were well bridged and obvious. Only one slope had dangerous snow and was steep. Three rope lengths from the top we took to a beautiful ridge and reached the summit after a total of five hours from camp. The weather was beautiful, although Sanford was obscured in clouds. The descent was uneventful, and we went farenough on the same day to be clear of the snow and ice. On the whole, the climb was easy. The three former parties which had attempted the mountain had not chosen the right route and were hindered by bad weather." (Heinrich Harrer: North America, U.S., Alaska, First Ascent of Mt. Drum. American Alpine Journal. 1955.)

Februar 1962 Erstbesteigung von 31 Gipfeln,

… unter anderen die Carstensz Pyramide(13.2.1962) zusammen mit Philip Temple und z.T. mit Russel Kippax und Albertus Huizenga und mit Hilfe von über 100 Trägern der Dani. Westliches Neuguinea, 4.884m

"Begeistert stehe ich vor dieser majestätischen Schönheit – zwei riesige Felswände, dazwischen Gletscherbrüche, darüber wenige Wolken. Manchmal gleitet sogar ein Sonnenstrahl über das blauschimmernde Eis – ich finde im Augenblick kaum Worte, die sagen können, was mich bewegt. Wo bin ich? In den Alpen? Im Himalaja? Nein, ich bin nahe am Äquator in der Südsee, gestern erst aus dem warmen, dampfenden Dschungel gekommen, und nun stehe ich diesem gewaltigen Klotz aus Fels und Eis gegenüber. [...] Mächtig und schön lag das Carstensz-Gebirge vor uns, dessen Gipfel fast alle unerstiegen sind." Heinrich Harrer

Februar 1962 Harrer über die Erstbesteigung von 31 Gipfeln, unter anderen die Carstensz Pyramide (13.2.1962)

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November 1966 Erstbesteigung des höchsten Nordgipfels des Granitmassives Kassikassima,

… zusammen mit dem damaligen König Leopold III. und Herbert Raditschnig, Peter Bolwerk, Xaver Missone und Jean-Pierre Gosse, sowie einige Einheimische. Suriname, 718m

"Jeden Tag hatten wir die steilen Flanken eines markanten Felsbergs gesehen, der den Namen Kassikassima trug. Höhe und Gefälle erinnerten uns an die Dolomitentürme und reizten zu einer Besteigung. [...] Ein Pfad wurde freigeschlagen, während ich mit Herbert den steilen Berg umrundete, um die leichteste Route zu finden. Es stellte sich heraus, dass die Wände nicht wie bei uns durch Temperaturunterschiede Risse, Spalten und Kamine hatten, in die man zur Sicherung Haken treiben konnte. Der Porphyr war durch Wind und Regen glatt geworden, und schließlich behalfen wir uns mit Stangen, Schlingen und Steigleitern, um wenigstens den unteren Teil des Berges zu überwinden. Die Platten waren heiß, und unseren Durst löschten wir mit Wasser, das wir in Sechslitersäcken hochhievten. Durch Dornen, Kakteen und wilde Ananas ziemlich zerschunden, erreichten wir die Scharte zwischen den beiden Gipfeln. [...] Es wurde eine anstrengende Tour, aber um drei Uhr nachmittags schüttelten wir uns auf dem Hauptgipfel der Kassikassimagruppe die Hände. Glücklich winkten wir ins Tal zu unseren Freunden hinunter, und selbst die Einheimischen führten Freudentänze auf." Heinrich Harrer

November 1966, Harrer über die Erstbesteigung

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des höchsten Nordgipfels des Granitmassives Kassikassima

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